Männer und Kosmetik ..

... ist eine Kombination, die noch vor einigen Jahren eher als exotisch betrachtet wurde. Aber es hat sich eine Menge getan und immer mehr Männer legen Wert auf gute Hautpflege. Eigentlich könnte man ja sagen: „Haut ist Haut“ und was für „Frau“ gut ist, kann für „Mann“ nicht schaden. Aber es gibt doch den einen oder anderen Unterschied ...

Zunächst einmal im anatomischen Sinne, ist die Haut von Männern im Durchschnitt ca. 20% dicker als die von Frauen. Dadurch ist sie in ihrer Struktur meist fester und  weniger empfindlich gegen mechanische Reize. Sie hat mehr Follikel und damit auch mehr Talgdrüsen, welche durch die männlichen Hormone stärker Fett produzieren. In Folge dessen bekommt Männerhaut im Durchschnitt später die ersten Falten,  hat dafür aber oft stärker ausgeprägte Mimikfalten. Außerdem ist sie durch die tägliche Rasur zusätzlichen Reizen ausgesetzt und braucht zusätzliche Beruhigung bei Rasurbrand. Dazu kommen schädliche Umwelteinflüsse und die eine oder andere „schlechte“ Angewohnheit.

Da Männer (in der Regel) nicht viel Zeit im Bad verbringen möchten, sollte die perfekte Pflege für den Mann in erster Linie unkompliziert und gezielt wirksam sein. Daher würde ich persönlich als[ Minimalprogramm ein hauttypgerechtes Gesichtswasser und eine passende Pflegecreme empfehlen (eine Augenpflege wäre auch nicht schlecht, aber für den Anfang wollen wir mal nicht übertreiben) .

Das Gesichtswasser sollte für jeden unverzichtbar sein. Es entfernt schonend Kalkseifen von der Haut, die nach dem Waschen zurückbleiben (bei hartem Wasser mehr als bei weichem) und es reguliert den pH-Wert der Haut in den hautneutralen Bereich zurück. Warum ist das so wichtig? Idealerweise hat die Haut einen pH-Wert von 5,4, ist also leicht sauer. In diesem Zustand ist das Milieu für die auf der Haut befindlichen Bakterien eher ungünstig und sie können sich nicht stark vermehren. Beim Waschen entfernen wir aber den natürlichen Säureschutz der Haut und dieser braucht 4-5 Stunden für die natürliche Regeneration. Da Wasser ja den chemisch neutralen pH-Wert von 7 hat, ist in dieser Zeit das Milieu für die Bakterien ideal und sie können sich wunderbar vermehren. Mit dem Gesichtswasser verschiebe ich nun den pH-Wert wieder zurück in den sauren Bereich und die Bakterien haben es deutlich schwerer. Die Haut erhält dadurch einen gewissen Schutz bis sich der Säureschutz wieder erneuert hat.

Im zweiten Schritt kommt dann die hauttypgerechte Pflege dazu. Auch dabei profitiert man vom Benutzen eines Gesichtswassers, denn wenn man die Pflegecreme auf die vom Gesichtswasser noch feuchte Haut aufträgt, verteilt sie sich leichter und man benötigt deutlich weniger Creme.  Für eine großporige, eher fettige Haut empfiehlt sich ein leichtes Fluid, wie zum Beispiel das fluide anti-âge aus der Ligne homme von Jean d’Arcel. Ist die Haut eher feinporig und dünner, dies betrifft meist sehr hellhäutige Typen, sollte man lieber zu einer reichhaltigeren Creme greifen, wie zum Beispiel die crème anti-âge, ebenfalls aus der Ligne homme.

Zusätzlich, z.B. wenn häufig Rasurbrand auftritt, sollte man im Anschluss an die Rasur auch einen After-Shave-Balsam verwenden. Dieser beruhigt und bringt die Haut wieder ins Gleichgewicht.

Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, welche Pflegeprodukte für Ihre Haut richtig und notwendig sind, empfehle ich Ihnen, bevor Sie viel Geld für ein eventuell falsches Pflegeprodukt ausgeben, eine Hautanalyse durchzuführen. Fragen Sie einfach mal nach.

Bis dahin wünsche ich Ihnen eine entspannte Zeit !

Ina Peltzer