Ein bisschen Spa-Etiquette muss sein ...

Vor dem Besuch eines Day-Spa’s stellt sich gerade für Wellness-Neulinge oft die Frage: Was soll ich nur anziehen … bzw. was muss ich nachher eigentlich alles ausziehen?

Einige Gäste kommen zum ersten Mal zu einer Massage zu mir und sagen, dass sie immer schrecklich frieren. Diese Sorge kann ich Ihnen dann direkt nehmen. Ich decke meine Kunden bei der Massage zu und decke immer nur den Körperteil auf, den ich gerade massiere. In der Kabine sind auch meistens so um die 24°C. Das ist für mich, die ja angezogen bleibt, ganz schön warm und deswegen habe ich auch immer warme Hände. Wenn das noch nicht reicht, kann ich die Liegen beheizen oder noch eine kuschelige Wolldecke obenauf legen, so dass sicherlich niemand frieren wird.

… und was passiert mit meiner Unterwäsche?

Zunächst einmal ist da das Arbeitsmedium Öl, das Wasser beim Körperpeeling oder auch die dunklen Algen- oder Schokoladenpackungen bei Körperbehandlungen. Da niemand seine Wäsche unrettbar verschmutzt sehen möchte, tendieren die meisten natürlich zum Ausziehen der gesamten Wäsche. Das ist auch in Ordnung so. Aus meiner Sicht kommt dann noch ein eher modeabhängiges Problem dazu, da ich feststellen musste, dass längere Unterhosen im Winter bei der Beinmassage etwas  hinderlich sein können.

Für diejenigen unter Ihnen, die auf keinen Fall auf die eigene Wäsche verzichten möchten, empfehle ich etwas zum Wechseln mitzubringen und für die Behandlung selbst etwas anzuziehen, das man in die Kochwäsche packen könnte oder dass Sie sowieso bald ausrangieren wollen. Dann gibt es, falls wirklich mal etwas nass wird oder was daneben geht auch kein Problem. 

… aber ganz nackt?

In vielen Ländern werden Massagen mit gewissen, nennen wir es mal „Zusatzleistungen“ verbunden. Hierzulande ist das zwar nicht allgemein üblich, aber es gibt durchaus „Wellness“-Anbieter, die Massagen mit „Happy-End“ im Programm haben, oder Masseure/innen, die zu verstehen geben, dass sie für ein üppiges Trinkgeld nicht abgeneigt wären, na ja „zwinker“ sie wissen schon … und leider gibt es immer mal wieder den einen oder anderen Gast, der sich scheinbar der Tatsache nicht bewusst ist, dass eben NICHT jeder Wellness-Betrieb derartige Massagen anbietet. Ab und zu kommt es sogar vor, dass Fragen gestellt werden wie z.B.: „Do you make body to body massage?“

 … ähm, wie bitte ? Nein!

Der Klassiker ist aber immer noch: „Stört es sie, wenn ich mich ganz ausziehe?“

Die Antwort auf diese Frage kann „Ja“ oder „Nein“ sein. Das ist ganz von der Situation abhängig.

Bei einem ersten Kundenkontakt weiß man nie, was genau sich der/die Kunde/in von der Behandlung verspricht. Deswegen fordere ich – um jedem Missverständnis vorzubeugen – NIE jemanden dazu auf sich ganz auszuziehen. Ich biete den Kunden jedoch immer ein sauber verpacktes Einweg-Höschen an. Das ermöglicht es mir, meine Massage so durchzuführen, dass ich nicht Gefahr laufe, Ihrer Intimsphäre zu nahe zu treten und es gibt kein Problem mit eventueller Verschmutzung der Wäsche. Dieses Höschen ist aber immer nur ein Angebot und keine Verpflichtung, denn ich werde Sie ja auch immer mit einem Handtuch zudecken. Im Normalfall lautet die Antwort auf die Frage also meist „Nein, es stört mich nicht.“

Andererseits bin ich aber auch Ehefrau. Ich führe eine Beziehung, die auf beiderseitigem Vertrauen basiert und die Grenzen, die ich für mich persönlich stecke, sind ganz eindeutig.

Wenn mir nun die Frage, ob es mich stören würde wenn man sich ganz auszieht gestellt wird und dazu kommt dann noch der Wunsch, das Zudecken wegzulassen, irgendwelche seltsamen Bemerkungen oder Komplimente oder sogar eindeutigen Gesten gemacht werden, lautet meine Antwort leider in jedem Fall „Ja, es stört mich!“.

Für diejenigen, die sich noch weiter über das Thema informieren möchten habe ich im Netz einen wirklich interessanten und informativen Blog gefunden, der mir persönlich sehr gut gefällt und den ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:

http://ilovespa.de/2014/05/26/was-ausziehen-bei-einer-massage/#more-12217